a) Allgemeines
a2) Altbergbaustandorte als Sekundärlagerstätte
Anmerkung: Zum 03.12.2024 ist der Uranpreis mit 77,80 US$/lb notiert. Quelle: Ux Consulting Company, LLC, ab Sept 2018: Uranium (Globex) -
Die Höhe der Kosten für die sichere und nachhaltige Verwahrung von Bergbauanlagen werden schon mit der Projektplanung und dann natürlich durch die Art der Auffahrung der Abbaufelder sowie durch die dazu notwendige Infrastruktur, durch das Massenmanagement sowie durch die Anlage und Fahrweise der Aufbereitungs-
Der Uranpreis ist seit 2004 erheblich gestiegen [Ux Month-
Fakten:
So wurde von 2006 auf 2007 die bergbaulich weltweit gewonnene Uranmenge um 4,7% gesteigert. So plante Kazakhstan für 2008 die Produktion auf 9.400 t Uran zu erhöhen (ob dies erreicht wurde, ist derzeit nicht bekannt). In 2009 sollte die Produktion auf 12.826 t und ab 2010 jährlich auf 15.400 t Uran weiter steigen. Kazakhstan würde damit zum weltweit größten Uranproduzenten aufsteigen, der dann ca. 37% der jährlich weltweit bergbaulich gewonnenen Uranmenge produzieren würde, unglaublich. 2019 hat Kazakhstan 42,50 % des weltweit bergbaulich gewonnen Urans produziert, siehe Tabelle unten!!!
b) Anforderungen an die Verwahrung von aufgegebenen Bergbaustandorten
Um die Anforderungen an die Sanierung der aufgegebenen Bergwerksanlage definieren zu können, muss die Standortcharakterisierung erfolgen. Die Daten über die Standortverhältnisse und –bedingungen bilden die Grundlage für die fortlaufende Umwelteinschätzung, die Risikoanalysen, die Rückbaupläne, die Sanierungsprogramme, die Monitoringprogramme und die spätere öffentliche Nutzung des Standortes. Der Sanierungsumfang, die Qualitätsziele sowie die Verfahren zum Qualitätsnachweis und zur Qualitätskontrolle [QSP (QC/QA)] können erst dann eingeführt werden, wenn alle Standorteinschätzungen vorliegen.
In Ergänzung zur Charakterisierung des Standortes werden generell die folgenden Informationen für die Aufstellung des Abschlussbetriebsplanes und die spätere öffentliche Nutzung des Standortes zusammen gestellt:
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In die Sanierungsplanung des jeweiligen Bergbaustandortes fließen viele Faktoren:
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radiologischen Situation sowie der sozio-
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Schichten und deren Abstand zu den wasserführenden Schichten, der Grundwasserkontur, des hydraulischen Gradienten und der
Fließraten, der Qualität des Grund-
Oberflächenwässerqualitäten.
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darüber,wie der Bergwerksbetrieb arbeitete, hat erheblichen Einfluss auf die Sanierungsmethodik und die zur Anwendung
Kommenden Sanierungsverfahren.
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Sanierungsleistungen und wie und in welchem Umfang saniert werden muss und/oder kann.
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b1) Sanierung von Aufbereitungsrückstandsanlagen (Mill tailings storage facilities reclamation)
Die Finanzierung der Bergbausanierung sowie Genehmigung, Kontrolle, Projektmanagement, Ausführung der Sanierungsleistungen (eingeschlossen die Ingenieurleistungen) sind in den einzelnen Bergbauländern unterschiedlich organisiert. Eine Grundorganisation ist allerdings feststellbar.
Jeder Bergbaustandort ist einmalig!!! Der jeweilige Verwahrungsplan demzufolge auch!!! Diese Grunderkenntnis ist nicht neu, aber immer wieder aufs Neue zu beachten. Die Verwahrungsplanungen und die damit verbundenen Kosten (Aufwendungen) werden so vergleichbar und transparent, weltweit.
Für die Bergbausanierung (mine closure) wird die folgende Grundphilosophie zum weiteren Prüfstein:
„Habe einen effektiven Verwahrungsplan (Mine closure plan), folge ihm und überprüfe ihn immer wieder, insbesondere an den Schnittstellen des Projektes. Sei bereit, wenn notwendig, den Verwahrungsplan zu korrigieren, wenn die Verwahrung des Standortes ein optimales Ergebnis erbringen soll.“
Partner bei der Verwahrung aufgegebener Gewinnungs-
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Abschlussbetriebsplanes
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Die Aufbereitungsrückstände und deren Ablagerung werden durch die Genehmigungsbehörden definiert und zugelassen. Die Verwahrung von Rückstandsspeicheranlagen ist eng verbunden mit der Verwahrung des Bergbaustandortes. In vielen Bergbauländer liegen Rahmenrichtlinien, insbesondere die Anforderungen an die Sanierung von Aufbereitungsrückstandsanlagen, vor. Diese bestimmen im erheblichen Maße die Aufwendungen (Kosten) für die Sanierung. Beispielhaft werden hier die USA aufgeführt:
Rückbau der Uranaufbereitungsrückstandsanlagen folgen den Umweltschutzstandards der U.S. Environmental Protection Agency (U.S. EPA) und der Genehmigung sowie der Anleitung durch die U.S. Nuclear Regulatory Commission (U.S. NRC) und/oder durch Vereinbarungen mit den Bundesländern. In den Rahmenrichtlinien werden die Anforderungen des Department of Energie (DEO) und die Forderungen des Uranium Mill Tailings Radiation Controll Act (UMTRCA) berücksichtigt. Hier einige Grundlagen:
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1978 (U.S. NRC 2004)
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Neben der Verwahrung (Abdeckung) der Rückstandsspeicher oder der Rückverfüllung der Tailings, sind die Wasserfassungssysteme, die Wasseraufbereitungsanlagen (alternativ oder ergänzend permeable reactive Wände, funnel and gate) sowie der Grundwasserschutz (Gewässerschutz) die kostenbildenden Faktoren der Sanierung von Aufbereitungsrückstandsanlage.
b2) Die Technologie der trockenen in situ Verwahrung ist wie folgt beschrieben
Die Tailings werden als Suspension (slurry) in das Rückstandsbecken gepumpt. Mit der Abdeckung und über die Zeit konsolidieren und setzen sich diese. Zur Konsolidierungsbeschleunigung und zur Absenkung des Wassergehaltes (Verbesserung der Drainage, AMD) werden Vertikaldrains (vertical wicks) in die Tailings eingebracht, siehe Fa. Cofra BV.
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einer extrem niedrigen Durchlässigkeit (Dichtungsschicht). Häufig werden Schichten aus
synthetischem Geotextile mit einer eingearbeiteten netzartigen Verstärkung
(Kunststoffdichtungsbahnen) verwendet, die gleichzeitig zur Oberflächenstabilisierung dienen,
siehe Fa. Naue GmbH & Co. KG. In Verbindung mit eingebrachten Vertikaldrains und
entsprechendem Schichtenaufbau der Abdeckung kann so eine erhebliche Beschleunigung der
Konsolidierung und des Setzungsabbaus erzielt werden.
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Materialmanagement. Sowohl die Materialverfügbarkeit wie auch die Materialeigenschaften
bestimmen im erheblichen Maße die Kostenhöhe der Verwahrungsleistung. Wenn möglich wird
Haldenmaterial verwendet. Letztendlich werden die Anforderungen an das Material durch die
Notwendigkeit der Einschränkung der Mobilität der kontaminierten Wässer und der
Radionuklide, durch die revegetativen Maßnahmen und die Unterhaltung des Bauwerkes
bestimmt. Die Anforderungen an das Abdeckmaterial werden insbesondere durch die Menge
und die Lage der langlebigen radioaktiven Isotope und Zerfallsprodukte im Tailingskörper
bestimmt.
Viele Rückstandsspeicher, insbesondere bei nicht radioaktiven Rückständen, werden einfach trocken, mit geeignetem Fels (häufig Haldenmaterial) ohne Revegetation abgedeckt.
Die vorgegebenen maximalen Konzentrationen (Güteziele) sowie die Verwaltung der sanierten Flächen und das Long-
c) Finanzierung und Verwahrungskosten für aufgegebene Bergbaustandorte
Finanzierung der Verwahrung von aufgegebenen Bergbaustandorten
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c1) Beispiel für 100% Finanzierung durch die Bergwerksgesellschaft
In der Kostendarstellung und im Kostenvergleich wird zwischen Erzgewinnung und –aufbereitung und Uranerzgewinnung und –aufbereitung unterschieden, weil die Beseitigung oder Reduzierung der radiologischen Auswirkungen des Uranerzbergbaues eine besondere Herausforderung darstellt. Ansonsten sind die Anforderungen an die Verwahrung der Bergbaustandorte die Gleichen.
c2) Allgemeine Kostendarstellung für ausgewählte Verwahrungsstandorte
d) Darstellung von Kosten für die Verwahrung der Hinterlassenschaften der Uranerzgewinnung und
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Obwohl jedes Verwahrungsprojekt einzigartig ist, nach dem Sanierungsprogramm verwahrt wird, das optimal für den Standort entwickelt wurde, sind die zur Anwendung kommenden bergbaulichen Verfahren und Methoden vergleichbar, weltweit. Dies trifft auch für die Verwahrungskosten zu. Da die Kosten für die notwendige abschließende Verwahrung des Bergbaustandortes die Effizienz des Bergwerkskonsortiums bestimmen, gilt es hier gleichzeitig festzustellen, das die Höhe der Aufwendungen für die Verwahrung darüber entscheiden, ob das Projekt aufgeschlossen wird oder nicht. Daraus hat sich ergeben, dass sich der Bergbau und damit auch die Verwahrung von aufgegebenen Bergbaustandorten zu einem innovativen Wirtschaftzweig entwickelt hat. Die Umschreibung mit 3D-
Die hier zusammengeführten Kosten für die Verwahrung von aufgegebenen Bergbaustandorten sind natürlich nicht vollständig, aber repräsentativ. Es konnten ohnehin nur die aus öffentlichen Programmen finanzierten Verwahrungsobjekte herangezogen werden, da die Bergwerksunternehmen ihre Kosten häufig nicht offen legen. Für den kanadischen Bergbau trifft dies im besonderen Maße zu. Die Aufteilung der Finanzierung in einen aus privaten und in einem aus öffentlichen Mitteln gebildeten Anteil ist dort die übliche Finanzierungsmethode (private-
a1) Gefahren bei der Verwahrung von Bergbaustandorten erkennen und langzeitsicher, nachhaltig ausschließen